Arbeitswissenschaftliches Forum 2022

Die Arbeitswelt in 4D - Chancen erkennen und handeln

Mehr als 150 Teilnehmer haben sich am 12. Juli 2022 in der Alten Lokhalle in Mainz zusammengefunden, um sich beim 12. Arbeitswissenschaftlichen Forum über die neuesten Entwicklungen in der Arbeitswissenschaft zu informieren. Wie funktioniert moderne Personalführung? Bringt HR Tech den erwünschten Mehrwert? Und wie lässt sich eine historisch gewachsene Organisation modern und neu aufstellen? Das waren nur einige Fragen, mit denen sich die Unternehmensvertreter und Personalverantwortlichen beim Arbeitswissenschaftlichen Forum beschäftigten.

Film zum AW-Forum

 

So kompliziert war es noch nie

Beim Jonglieren vieler und schwieriger Aufgaben hilft es, Wissen zu teilen

Ein, zwei oder drei? Sogar vier, fünf und noch mehr? Wer wie die Teilnehmer des 12. Arbeitswissenschaftlichen Forums in Mainz einen Jongleur auf der Bühne erlebt, ist schnell beeindruckt davon, mit welcher Leichtigkeit da die Bälle in der Luft gehalten werden. Wie man das packt, zeigte der Bühnenkünstler Christoph Rummel. Zur Auflockerung motivierte er alle Gäste, es selbst einmal mit drei Ledersäckchen auszuprobieren. Denn das „Bälle-in-der-Luft-Halten“ ist für die Personalprofis – im übertragenen Sinn – schon lange Tagesgeschäft.  Und es gelingt viel besser, wenn man gemeinsam trainiert und Wissen und Erfahrungen austauscht, waren sich die Teilnehmer einig. Rund 150 Vertreter von Metall- und Elektro-Unternehmen aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland waren auf Einladung der Verbände der Metall- und Elektro-Industrie der Mittelgruppe am 12. Juli in die Alte Lokhalle Mainz gekommen für den Austausch von Wissenschaft und Praxis. Gemeinsam voneinander lernen war die Devise.

Die Herausforderungen sind enorm in der Arbeitswelt in 4D. Die Ds stehen für die großen Themenfelder Demografie und Fachkräftemangel, Digitalisierung, Dekarbonisierung sowie Deglobalisierung. Wie man unter dem Druck der sich daraus ableitenden Herausforderungen noch den Überblick behält und dennoch auch Chancen erkennt, war Inhalt der Vorträge und Gespräche. Dr. Hans-Peter Klös, Geschäftsführer und Leiter Wissenschaft am Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln, erläuterte, unter welchen Rahmenbedingungen sich die Arbeitswelt in Deutschland verändert hat: „Die Welt durchlebt multiple Krisen, von Corona über den Strukturwandel bis zum Ukraine-Krieg, und in dieser Zeit werden die Herausforderungen, vor denen Wirtschaft und Gesellschaft stehen, sehr sichtbar.“ Trotz aller Probleme wird Deutschland die Arbeit nicht ausgehen. Entgegen allen Prognosen habe die Wirtschaft aktuell einen Höchststand an Beschäftigung erreicht. Der Arbeitsmarkt werde sich zu einem Arbeitnehmerarbeitsmarkt entwickeln. „Schon jetzt gehen Unternehmen verstärkt in den Wettbewerb um Arbeitskräfte“, sagt der Wissenschaftler. Dabei hilft nach Ansicht von Dr. Birgit Verworn von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände auch der Einsatz spezieller Software in der Personalarbeit. Diese könne, wenn richtig eingesetzt, die Mitarbeiter bei Routinetätigkeiten entlasten und so zusätzliche Freiräume schaffen. HR Tech müsse aber zum Unternehmen passen - deshalb sei eine solide Vorbereitung eminent wichtig.

Referenten aus den Unternehmen berichteten von ihren individuellen Change-Prozessen. Sei es, wie bei Siemens, bei der Frage, wie und wo Beschäftigte künftig arbeiten werden. Und wie das Büro als Arbeitsplatz attraktiv bleibt, sei es wie bei Festo der Organisationsumbau einer Abteilung. Die Blechwarenfabrik Limburg wiederum hat nicht nur eine Abteilung neu strukturiert, sondern mit dem Neubau auf der grünen Wiese das gesamte Produktionskonzept auf den Prüfstand gestellt.

Dokumentation zum AW-Forum

Die Vorträge haben wir interessierten Mitgliedern zur Verfügung gestellt. Um sie abzurufen, loggen Sie sich bitte ein.

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Stimmen zum AW-Forum

Das sagten unsere Teilnehmer:

  • Nach mehr als zwei Jahren pandemiebedingter Abwesenheit war der Austausch im Rahmen des arbeitswissenschaftlichen Forums eine wohltuende und notwendige Veranstaltung. Aktuelle (Krisen-)themen wie De-Globalisierung oder Digitalisierung wurden kompetent vorgetragen und konnten in einem umfassenden Rahmen diskutiert werden. Die gebotenen Impulse und der betriebliche Austausch hierzu waren bereichernde Element für die tägliche Arbeit.

Axel Bechberger, Adient Components

  • Mir hat sehr gut gefallen, dass man nach langer Corona-Pause endlich mal wieder die anderen Teilnehmer aus den umliegenden Unternehmen persönlich treffen  und sich zu generellen Themen austauschen konnte, was bislang nur telefonisch oder per E-mail möglich war. Auch gefielen mir die Beiträge der Referenten, um einfach mal einen Einblick zu bekommen, was durch die Digitalisierung möglich ist.  

Laura Mayer, Tadano Deutschland

  • Die wissenschaftliche Draufschau, handfeste Beispiele aus spannenden Unternehmen und Netzwerken in einer Location, welche die Chancen im Wandel symbolisiert, haben das AW-Forum für mich zu einer wertvollen Erfahrung gemacht und meinen Fokus noch stärker auf unsere Zukunftsfähigkeit gelegt. Dass jeder Teilnehmer auch selbst die Erfahrung machen konnte, wie schwierig es ist mehrere Bälle in der Luft zu halten, hat das Format für mich vollends abgerundet. Ich freue mich auf das nächste Treffen.

Raphael Müller, BITO-Lagertechnik

  • Es war eine gelungene Veranstaltung mit aktuellen Themen. Die Referenten haben einen interessanten Einblick in ihren betrieblichen Ablauf gegeben und nach all der Zeit der digitalen Veranstaltungen war es sehr gut, auch nochmal einen persönlichen Austausch zu haben.

Laura Altmayer, Festo

  • Sehr guter Mix aus Wissenschaft und Praxis mit interessanten Vorträgen und Einblicken –  in tollem Ambiente, sehr engagiert und professionell organisiert.

Frauke Berger, Continental Automotive